Nicht ganz so aufmerksame Beobachter werden sie für Fliegen halten. Sie sind auch nicht viel größer als eine gewöhnliche Stubenfliege, aber schlanker und deutlich tailliert. Beim genauen Hinsehen entpuppen sie sich als kleine Bienen. Genau identifizieren kann ich sie nicht, aber ich denke, es ist eine Sandbienen-Art (Andrena).
In der Wikipedia findet man: “Viele Arten können nur von Spezialisten genau bestimmt werden, nur manche können auch von Laien eindeutig erkannt werden. Auch die in Deutschland vorkommenden Arten können oft nur in genadeltem, totem Zustand mit Hilfe einer guten Lupe und oft sogar nur mit Vergleichsmaterial bestimmt werden.” Davon möchte ich absehen, so genau brauchen wir das nicht.
Ihren Namen haben Sandbienen, weil sie in trockenem, sandigem Boden Erdnester bauen. Dabei bilden sie – anders als die Honigbienen – keine Staaten. Es sind Solitärbienen ohne Königin. Viele Weibchen werden von vielen Männchen begattet und legen dann ihre Eier unter der Erde ab. Dabei baut die Biene einzelne Brutzellen, in die sie Pollen und Nektar füllt, dann dazu ein Ei legt um danach die Zelle mit einer Wand aus Sand, Erde und Speichel zu verschließen.
Im Moment ist noch Paarungsphase. Man kann viele der Bienen am Friesenwall sehen. Ein Großteil dürften Männchen sein, die etwas früher schlüpfen als die Weibchen. Sie wärmen sich in der Sonne und warten auf ihren Einsatz. Ich meine, ich hätte ein Weibchen gesehen, das dicht umringt war von Männchen.
Die Männchen werden dann früh sterben. Die Weibchen auf Futtersuche gehen und Nester bauen, bis sie auch nach wenigen Wochen sterben. Da sie dieses Jahr sehr früh dran sind, würde es mich wundern, im Juni noch welche zu sehen.
Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die den Nahrungsvorrat verzehren, sich dann verpuppen und noch in diesem Jahr als Biene schlüpfen. Die neue Generation wartet dann allerdings in der Regel unterirdisch auf das nächste Frühjahr.
Sind so viele Bienen nicht gefährlich? Nein
Wie viele andere Solitärbienen sind die kleinen Tierchen völlig harmlos. Sie stechen nicht. Die Weibchen haben wohl einen Stachel, ob der in der Lage wäre, die menschliche Haut zu durchdringen, ist unklar. Die Bienen verwenden den Stachel zur Abwehr von anderen Bienen oder Wespen. Ich konnte keinen Hinweis finden, dass das Gift für Allergiker ein Problem wäre. Die Schwärme, die man aktuell sieht, bestehen ohnehin im Wesentlichen aus Männchen, den Drohnen, und die haben keinen Stachel. Da die Weibchen keinen Staat zu verteidigen haben, gibt es auch nicht das aggressive Abwehrverhalten, das man von Honigbienen kennt.
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