Geweckte Erinnerungen

Nostalgische Gartenbank auf grüner Wiese

Am 30. August 2020 besuchten uns Sigrid und Heinz aus Nenndorf im Stephanusgarten.

Am 28. Juli lasen sie in „Himmel & Elbe“, einer Beilage der Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Katholischen Kirche und der Caritas im Hamburger Abendblatt, einen Bericht über unser Gartenprojekt in Eimsbüttel. Für das Schwerpunktthema „Urbane Gartenparadiese“ porträtierte Sabine Tesche auch den Stephanusgarten in der Lutterothstraße. Den Beitrag kann man hier noch nachlesen.

Der Artikel weckte Erinnerungen. Sigrid und Heinz sind beide in Eimsbüttel aufgewachsen, sie in der Tusneldastraße, er in der Gneisenaustraße. Beide gingen in der Lutterothstraße zur Schule. Am 31. August vor 57 Jahren – ungefähr zu der Zeit, als sie als Paar zusammenkamen – saßen sie zusammen auf einer Bank am Eidelstedter Weg, die in unmittelbarer Nähe des heutigen Stephanusgartens gestanden haben muss. Dies gemeinsame Sitzen muss eine bleibende Erinnerung hinterlassen haben. Sie wollten „ihren“ Stadtteil, „ihre“ Bank und diesen Garten beim nächsten Besuch in Hamburg unbedingt einmal anschauen.


Gesagt, getan. Sie fanden Christines Telefonnummer im Telefonbuch, riefen an und kündigten ihren Besuch für den 30. August an. Sie wollten am Samstagnachmittag auf einen Kaffee vorbeikommen und den Garten kennenlernen.

Das Besondere am Stephanusgarten ist, dass jede/r, die/der Lust hat ihn zu besuchen, willkommen ist. Am 30. August gesellte sich Heike, Christines Nachbarin aus dem gleichen Haus, zu unserer Kaffeerunde. Heike wohnt seit Jahrzehnten in der Lutterothstraße. Im Gespräch ergab sich, dass sie  4 Jahre jünger als Sigrid ist. Sie besuchten die gleiche Schule und erinnerten sich an nette und doofe LehrerInnen aus ihrer Schulzeit. Als Sigrid erzählte, dass sie mit ihrem Mann Heinz in Nenndorf wohnt, fragte Heike, ob sie ihren ehemaligen Arbeitskollegen Herrn M kenne. Es stellte sich heraus, dass sie nicht nur Nachbarn, sondern auch eng mit ihm befreundet waren. Inzwischen lebt Herr M. nicht mehr, aber diese kleine Episode zeigt wieder einmal, wie klein die Welt doch ist. (In Wikipedia findet man etwas zum „Kleine-Welt-Phänomen“).

Der Besuch endete mit der obligatorischen Runde durch den Garten. Es macht Christine großen Spaß, Besuchern zu erzählen, wie das Gartenprojekt entstanden ist und welche Pflanzen an den verschiedenen Stellen wachsen. Zum Schluss bemerkte Sigrid, wie schön grün es jetzt in der Lutterothstraße sei. Sie könne sich vorstellen, dort wieder zu wohnen.

Ein Beitrag von Birgit Brink aus der Gartengruppe

Beitragsfoto: Barni/pixabay.com