Ausdauernd gelb blühendes Kraut – die Färberkamille

Zwei gelbe Blüten Färberkamille

Unübersehbar und sehr ausdauernd in unseren Wildblumenbeeten: die Färberkamille aus der Gattung der Hundskamillen.

Noch bevor sie blüht, erkennt man sie an ihren stark gefiederten Blättern, deren Rückseite deutlich grau-weißlich ist. Sie rollen sich oft ein wenig ein und wirken so sehr kompakt. Eindeutig wird es mit der Blüte. Die Färberkamille hat eine vollständig gelbe Korbblüte – das ist in Wahrheit eine Scheinblüte.

Was wir als Blüte wahrnehmen, ist ein Blütenstand mit vielen kleinen nebeneinander auf einem Boden stehenden Blüten. Der Boden ist dabei in der Regel mit einem Kranz von Hüllblättern umgeben. Und der ist bei Färberkamille gelb, anders als bei echten Kamillen und den meisten anderen Hundskamillen, bei denen ist der Kranz weiß.
Eine sehr hübsche Pflanze, leider auch, wie man auf dem Bild sehen kann, bei den Blattläusen sehr beliebt. Sie wurde früher kultiviert. Wie der Name verrät wurde sie zum Färben von Stoffen verwendet, gut geeignet, um Baumwolle ein sattes Gelb zu verleihen. Vorausgesetzt, man beizt mit Alaun oder Weinstein (eine Anleitung findet sich z. B. hier).

Soweit ich weiß hat die Färberkamille keine Bedeutung als Heil- oder Speisepflanze, anders als die echte Kamille. Dafür ist sie aber auch nicht giftig.

Gegen Ende der Blüte fallen zunächst die Hüllblätter ab, danach die Blüten auf dem Korb und es bleibt eine bräunliche, stachelige Kugel übrig, auf der die Samen zwischen Spreublättern stecken.
In fast verblühtem Zustand erinnert mich die Färberkamille an eine andere, bei uns häufige Pflanze, die ähnlich aussieht und auch weitläufig verwandt ist: den Rainfarn.

Rainfarn

Da im Stephanusgarten gerade kein Rainfarn (Tanacetum vulgare) wächst, erhält er erst mal keinen eigenen Artikel. Zum Vergleich einfach zwei Bilder von ihm.

Ich finde, der sieht sehr ähnlich aus. Gefiederte Blätter, gelbe Körbchen – nur halt ohne Hüllblätter und in dichten Dolden. Und auch der Rainfarn kann, mit Alaun gebeizt, Stoffe gelb färben. Rainfarn duftet intensiver als die Kamille. Früher wurde er als Heilmittel gegen Würmer verwendet, daher auch sein anderer Name Wurmkraut, heutzutage eher nicht mehr, denn Rainfarn kann Allergien und Vergiftungen auslösen.

 

Mehr zu beiden in der Wikipedia: Färberkamille und Rainfarn.